Erzgebirge
Das Erzgebirge ist 40 km breit und dehnt sich 150 km lang von West nach Ost aus. Grob abgesteckt kann man ihre Grenzen bei Zwickau und Chemnitz festmachen, am Nordböhmischen Becken, dem Vogtland und der Sächsischen Schweiz.
Der Bergbau ist das Kernthema der Region. Erst seitdem Erze im Gebirge gefunden wurden bekam das Gestein seinen neuen Namen, zuvor wurde es Mirikwidi, Finsterwald genannt.
Da die perspektivische Arbeitssituation im deutsch-tschechischen Grenzgebiet nicht die Beste darstellt, hat eine Abwanderungswelle junger Leute stattgefunden. Was über viele Jahrhunderte menschlichen Zustrom für die Region bedeutete, durch den Abbau von Silbererzen, Zinn, Eisen, Kupfer, Nickel und Kobalt, ist heute wirtschaftlich kein bedeutender Faktor mehr, die Reserven ausgeschöpft.
Jene Handwerkskunst, die sich damals zudem ansiedelte hat aber bis heute ihre Tradition bewahrt und wird weiterhin ausgeübt. Heute ist sie der größte Besuchermagnet, wenn Weihnachten naht kommen sie von überall her, um den Weinachtswinterzauber einzufangen, original erzgebirgische Holzschnitzereien zu erstehen und den Duft der Räuchermänner zu verinnerlichen, der überall durch die Straßen einher zieht. Früher war es eine Nebenbeschäftigung zum Feierabend der Bergbauer, die Holzschnitzereien. Bäume gab es im Erzgebirge genug, und anfänglich auch genügend Arbeit im Bergbau. Als dies nachließ wurde das Schnitzen und Drechseln von Kinderspielzeug und Weihnachtsschmuck schnell zu einer Haupteinnahmequelle der ehemaligen Bergleute. Heute sind sie kaum noch wegzudenken, die Nussknacker und Fensterpyramiden. Diese Pyramiden erzählen zumeist die Weihnachtsgeschichte und gehören in vielen Haushalten zu einer traditionsreichen Festtagsdekoration. Die Herstellung dieser regionalen Besonderheiten gibt es live zu beobachten, in der Seiffener Schauwerkstatt, einer der bekanntesten Produktionsstätten vor Ort.
Das alte Bergwerk "Das Glöckl" hält ebenso die Türen für Interessierte geöffnet: in dem 200 Meter langen Stollen wurden von 1671 bis 1958 Erze gefördert.
Die Schauanlage Heimatecke am Seifenbach zeigt in einem Überblick gleich alle Sehenswürdigkeiten des Erzgebirges innerhalb einer Miniaturausstellung im Maßstab 1:40. Dies sind rund 60 kleine Kunstwerke, darunter die Schwebeseilbahn von Oberwiesenthal zum Fichtelberg, Deutschlands älteste Luftseilbahn, wie auch die Burgen Kriebstein und Rabenstein.
Im Erzgebirge stehen dem Besucher nahezu alle Türen offen, so auch in der Schauwerkstatt "Zum Weihrichkarzl" wo Räucherkerzen hergestellt werden, im Kunstgewerbe Taulin mit Schauwerkstatt werden Schwibbögen erzeugt und zudem gibt es einige interessante Museen in der Region wie das Spielzeugmuseum Seiffen oder die Papiermühle Niederzwönitz.
Ehrwürdige Schlösser wie die Augustusburg, Schloss Freudenstein und Schwarzenberg beherbergen weitere Ausstellungen, besonders zur regionalen Geschichte und Tradition.
Die St.-Annen-Kirche in Annaberg-Buchholz ist übrigens ein wunderbares Relikt spätgotischer Architektur, welche dem Interessierten viel Freude bereiten wird.
Wen es während der Sommermonate in das Erzgebirge zieht, kommt in erster Linie zum Wandern, aber auch das Badevergnügen kommt nicht zu kurz: der Greifenbachstauweiher bei Geyer sorgt bei Badenden und Wassersportlern für eine dankbare Abkühlung.
Das Erzgebirge ist vielseitig, aber vor allem kann es kaum ein stimmungsvolleres Weihnachten geben als an diesem romantischen Ort. Fantastisch ist dies erlebbar mit einer Fahrt in der Schmalspurbahn Erzgebirge. Mehrere Touren werden angeboten, die Weißeritztalbahn fährt zwischen Freital und Kippsdorf, die Preßnitztalbahn von Steinbach nach Jöhstadt, die Museumsbahn Schönheide verkehrt zwischen Schönheide und Stützengrün-Neulehn, und die wohl bekannteste ist die Fichtelbergbahn zwischen Oberwiesenthal und Cranzahl. Sie alle schnaufen sich gemächlich durch die historische Landschaft und werden unvergessliche Erinnerungen bescheren.