Schlösser, Burgen und Gärten in Sachsen
Prunk und Wohlstand des Adels sind nahezu überall spürbar, oft umrahmt von dickem Mauerwerk. Viele Wehranlagen sind noch bis heute gut erhalten und um jede von ihnen ranken sich mystische Sagen und fantastische Geschichten.
Besucher die sich auf ihrer Reise durch Sachsens Vergangenheit einmal so richtig königlich fühlen möchten, logieren standesgemäß innerhalb einer der hergerichteten alten Gemäuer wie beispielsweise im Schlosshotel Gaußig, auf Burg Hohnstein, der Churfuerstliche Waldschänke Moritzburg, in der Europa-Jugendherberge Schloss Colditz, im Kloster Nimbschen oder der Pension 'Zur Königlichen Ausspanne'.
Fürstlich gestärkt geht es dann auf Exkursion. Die wohl bekanntesten und elegantesten der rund 30 Schlösser in Sachsen sind neben Dresdens Zwinger, Festung und Residenzschloss natürlich die Albrechtsburg Meißen, Schloss Moritzburg, Barockschloss Delitzsch, Schloss Colditz, Barockschloss Rammenau, Schloss Freudenstein, Schloss Augustusburg im Erzgebirge und das Fasanenschlösschen Moritzburg.
Sachsens Burgen mit ihren Jahrhunderten alten Wehranlagen thronen derweil zumeist auf hohen Bergen. Freunden des Mittelalters wird beim Anblick der rund 10 gut erhaltenen Burgfriede ganz warm ums Herz werden. Die Burg Gnandstein bei Kohren-Sahlis gilt als die am besten erhaltene Burg im Freistaat. Führungen werden von Burgfräulein Rosalie durchgeführt. Auf einer schroffen Klippe steht weiterhin Burg Kriebstein im Landkreis Mittelsachsen, ihr wird nachgesagt Sachsens schönste Ritterburg zu sein. Zu deren ältesten gehört jedoch Burg Mildenstein bei Leisnig im Landkreis Mittelsachsen. Sie wurde schon im Jahr 1046 erstmals erwähnt. Die Burg Scharfenstein im erzgebirgischen Drebach ist heute ein Besuchermuseum über Handwerkskunst im Erzgebirge. Burg Stolpen bei Pirna aus dem Jahr 1222 erlebte das Leiden von Anna Constantia Reichsgräfin von Cosel, der Mätresse Augusts des Starken. Nun zu Sachsens begehrtesten Anblicken - die unterirdischen Reste der Festung Dresden sind es, sie befinden sich zwischen Albertinum und der Kunstakademie, weltberühmt wegen der darüber liegenden Brühlschen Terrasse Heinrich von Brühls, dem sogenannten Balkon Europas. Im Inneren des Gewölbes wurde im Jahr 1770 Europas Porzellan erfunden.
Von großen Namen wieder zurück zu anderen architektonisch bedeutungsvollen und überaus sehenswerten Orten mit reichlich Vergangenheit: die Festung Königstein, gelegen 35 km südöstlich von Dresden, wurde hauptsächlich als politisches Staatsgefängnis genutzt, heute hat man hier eine fantastische Aussicht über die Sächsische Schweiz. Die Ortenburg in Bautzen ist ein richtiger Hingucker, sie thront hoch über der Spree und weist bereits Siedlungsspuren aus der Bronzezeit auf. Bautzen wird auch Stadt der Türme genannt, schon von weitem beeindruckt ihr Panorama. Schloss Wildeck in Zschopau wurde auf dem Terrain eines alten Burgfrieds errichtet. Das sogenannte weiße Schloss beherbergt heute eine Reihe an Kunstausstellungen, u.a. über die ansässige Industrie wie der damalige Fahrzeugbau, insbesondere Motorräder.
Der sächsische Adel lebte sich nicht nur innerhalb seiner Bauwerke aus sondern zeigte mit prachtvollen Gärten Stil und Eleganz, großflächige Areale feinster Gartenkultur werden mustergültig im Barockgarten Großsedlitz widergespiegelt. Terrassen, 60 Skulpturen, Orangerien und Wasserbrunnen zieren die 12 Hektar große Fläche des ehemaligen Kurfürsten August dem Starken. Dieses Symposium sollte einmal 96 Hektar Fläche betragen, wurde allerdings nie vollendet.
Im Stile der Romantik wurde unterdessen die Gartenanlage des an der Lausitzer Neiße befindlichen und äußerst attraktiven Fürst-Pückler-Park Bad Muskau verwirklicht.
Man muss lange suchen um eine so grüne Lunge zu finden wie Sachsens Hauptstadt Dresden sie hat. Ausgedehnte Parkanlagen und weitläufige Gärten schaffen Raum zum Verweilen - der Große Garten von Kurfürst Johann Georg III. ist 147 Hektar groß und samt Palais eine der bekanntesten Grünanlagen Dresdens.
Wer Wasserspiele liebt fährt raus zum Schloss & Park Lichtenwalde nordöstlich von Chemnitz, eingerahmt von einem Wald mutet hier alles sehr märchenhaft an.
Im Schlosspark Neschwitz befindet sich ein romantischer Barockgarten im französischen Stil, Kurfürst August der Starke lies das Schloss für Ursula Katharina von Teschen errichten, ebenso wie Schloss & Park Pillnitz für Anna Constantia von Cosel. Seine einstige Vorliebe für die Damenwelt ist kein Geheimnis geblieben.
An Schloss Weesenstein sind viele Epochen vorbeigezogen, immer wieder wurde der Bau verändert, so sieht man also heute Elemente aus Gotik bis Klassizismus.
Eine weitere interessante Facette in Sachsens reicher Schatzkammer sind deren ehemaligen Klöstersitze. Ein Hauch von gläubiger Vergangenheit ist noch spürbar im längst zerfallenen Klosterpark Altzella. Dieser Ort ist jedoch mit seinem Mausoleum die Begräbnisstätte des Wettinischen Fürstengeschlechtes, daher vergeht niemals ganz das Interesse an ihr.
Auf dem Gelände des alten Zisterzienser Klosters Buch in Leisnig aus dem 16. Jh. finden heute Feste und Märkte statt, werden Konzerte veranstaltet und Bildung thematisiert.
Kloster Nimbschen im Tal der Mulde in Grimma ist ebenfalls ein ausgedientes Zisterzienserinnenkloster und leider nur noch als Ruine erkennbar. Dennoch lohnt ein Abstecher für eindrucksvolle Fotografien.